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Gleichstrommaschine

Gleichstrommaschinen sind Elektromaschinen, die mit Gleichstrom betrieben werden und sowohl als Motoren als auch als Generatoren verwendet werden können. Sie zeichnen sich durch eine präzise Steuerbarkeit der Drehzahl und des Drehmoments aus, was sie ideal für Anwendungen mit variabler Geschwindigkeit und Last macht. Gleichstrommaschinen haben einen hohen Anlaufdrehmoment und ermöglichen eine einfache Umkehrung der Drehrichtung. Sie werden häufig in Elektrofahrzeugen, industriellen Steuerungsanlagen und batteriebetriebenen Geräten eingesetzt.

Vorteile:

  • Einfacher und kostengünstiger
    Aufbau der Stromrichter
  • Hohe Regeldynamik
  • Direkter Betrieb der Maschine mit
    Akkumulatoren möglich
  • Große Überlastfähigkeit
Nachteile:
  • Hoher Konstruktionsaufwand
  • Wartungsintensiv (Bürsten)
  • Geringe Leistungsdichte
  • Kosten

1 Exkurs Prinzip des Elektromotors

Zu Beginn werden die im Modul 6 vorgestellten Prinzipien aufgefrischt. Die Abbildung 1 zeigt in drei Schaubildern kurzgefasst die Wirkweise eines Elektromotors. Zum grundlegenden Aufbau eines Elektromotors gehören ein feststehender Teil, Ständer oder Stator genannt, und ein sich drehender Teil, auch Läufer oder Rotor genannt. In den drei Abbildungen ist eine Leiterspule in einem Hufeisenmagnet zu sehen. Der Hufeisenmagnet bildet hier den Strator und eine um die eigene Achse bewegliche Leiterspule stellt den Rotor dar. Das erste Schaubild illustriert den isolierten Verlauf der magnetischen Feldinien des Hufeisenmagnets. Sie verlaufen innerhalb des Hufeisenmagneten vertikal von Nord- zum Südpol. Das zweite Schaubild zeigt den isolierten Verlauf der magnetischen Feldlinien der stromdurchflossen Leiterschleife. Durch den Stromfluss entstehen an der Leiterschleife zwei entgegenwirkende Wirbelfelder. Im dritten Schaubild wird die Wechselwirkung des Hufeisenmagneten (Statorfeld) und der stromdurchflossenen Leiterschleife (Rotorfeld) aufgezeigt. Die beiden Felder überlageren sich. Die aus der Überlagerung resultierende Lorentzkraft bringt gemäß der Rechten-Hand-Regel die Leiterschleife zum rotieren. Aus der elektromagnetischen Energie entsteht mechanische Energie.

Ein C-förmiger Permanentmagnet
ist zu sehen, dessen
Magnetfeld vom N-Pol zum
S-Pol (von oben nach unten)
verweist. Eine Leiterschleife,
die sich innerhalb des
Magnetfeldes befindet, ist
transparent abgebildet und
wird ignoriert, da sie nicht
stromdurchflossen ist.

Der C-förmige Permanentmagnet
ist transparent abgebildet
und wird nun ignoriert. Um
die nun stromdurchflossene
Leiterschleife entsteht
ein magnetisches Feld in
Abhängikeit der Flussrichtung.

Das Magnetfeld des C-förmigen
Permanentmagneten
und das Magnetfeld der
stromdurchflossenen
Leiterschleife werden
zusammen betrachtet. Das
Magnetfeld der Leiterschleife
lenkt das Magnetfeld des
Permanentmagneten in
deren Zusammenspiel
ab, sodass eine Kraft
entsteht, die entgegen
des Uhrzeigersinns wirkt.
Dadurch dreht sich die
Leiterschleife entsprechend
gegen den Uhrzeigersinn.

Abbildung 1: Prinzip des Elektromotors. Die Lorentzkraft bringt die sich im Magnetfeld befindende stromdurchflossene Leiterschleife in eine Drehbewegung.

Die Lorentzkraft kann mit der aus Modul 6 bekannten Formel berechnet werden: \begin {equation} F =B\cdot I\cdot \ell \cdot N \end {equation}

Beispiel 1: Kraft einer Gleichstrommaschine

Ein Gleichstrommotor hat im Luftspalt eine magnetische Flussdichte von \(B=0,8\,\mathrm {T}\). Unter den Polen befinden sich insgesamt \(N=400\) Ankerdrähte, die mit einem Strom von \(I=10\,\mathrm {A}\) durchflossen werden. Die wirksame Leiterlänge ist \(\ell =150\,\mathrm {mm}\).

Berechnen Sie die Kraft \(F\) am Umfang des Ankers.\begin {align*} F & =B\cdot I\cdot \ell \cdot N\\ & =0,8\,\frac {\mathrm {Vs}}{\mathrm {m}^2}\cdot 10\,\mathrm {A}\cdot 0,15\,\mathrm {m}\cdot 400\\ & =480\,\frac {\mathrm {kg}\cdot \mathrm {m}^2\cdot \mathrm {s}\cdot \mathrm {A}\cdot \mathrm {m}}{\mathrm {s}^3\cdot \mathrm {A}\cdot \mathrm {m}^2} = 480\,\mathrm {N} \end {align*}

2 Aufbau und Gehäusekonstruktion

Der Aufbau der Gleichstrommaschine wird anhand dreier Abbildungen dargestellt. Abbildung 2 zeigt ein diagonales Schnittmodell der Gleichstrommaschine, das eine allgemeine Übersicht über die Komponenten von Stator und Rotor gibt. Zur detailierteren Veranschaulichung des Aufbaus werden die Abbildung 3 mit Fokus auf dem Stator und Abbildung 4 zur Veranschaulichung des Rotors einer Gleichstrommaschine herangezogen.

Das Bild zeigt einen Einblick in eine Gleichstrommaschine. Im Zentrum des Bildes befindet sich der
Rotorzylinder, der auf einer Welle befestigt ist, welche durch Kugellager frei drehbar am
Motorgehäuse gelagert ist. Um den Rotorzylinder sind die Wicklungen des Rotors angeordnet, die
in ihrer charakteristischen Spulenform dargestellt sind. Am linken Ende der Welle sind die
Kommutatorlamellen erkennbar, die ringförmig um die Welle angeordnet sind. Elektrische Leiter
führen von den Kommutatorlamellen zu den Spulenwicklungen des Rotors. Die Spulen verlaufen
innerhalb des Rotorzylinders. Am Gehäuse befestigt befinden sich um den Rotorzylinder herum
Erregerpole mit Wicklungen.

Abbildung 2: Grafik einer aufgeschnittenen Gleichstrommaschine.

Das Bild zeigt den Querschnitt einer Gleichstrommaschine mit zwei Polen, die detailliert die
inneren Komponenten zeigt. In der Mitte der kreisförmigen Anordnung befindet sich an einer Achse
der Rotorzylinder, an dessen äußeren Rand die Wicklungen verlaufen. Um den Rotorzylinder
bedinden sich halbkreisförmig oben und unten die beiden Pole mit den Kompensationswicklungen.
Zwischen Rotorzylinder und den Polen befindet sich ein schmaler Luftspalt. Die Pole sind jeweils
über einen Polschuh mit dem ringförmigen Ständerjoch verbunden, das die gesamte Anordnung
umgibt. Innerhalb des Ständerjochs befinden sich jeweils auf der linken und rechten Seite
Wendepole mit Wicklungen.

Abbildung 3: Grundlegender Aufbau einer Gleichstrommaschine. Hier mit nur einem Polpaar (Polpaarzahl \(p=1\)).

Die Komponenten des Strators, auch Ständer genannt, werden im frontalen Querschnitt einer Gleichstrommaschine (Abbildung 3) gut veranschaulicht. Eine der grundlegende Komponente ist die Erregerwicklungen , die um ein Polschuh gewunden, einen Pol darstellt. Die Pole haben die Aufgabe, ein Magnetfeld, Erregerfeld genannt, zu erzeugen.

Da ein magnetisches Feld immer einen Nord- und einen Südpol beinhaltet, werden die Pole paarweise gegenüber eingebaut. Die daraus resultierende Kenngröße, die Polpaarzahl, gibt Aufschluss über die Betriebseigenschaften der Gleichstrommaschine. Eine höhere Polpaarzahl verringert die Drehzahl, erhöht jedoch das Drehmoment. Bei Kleinstmaschinen können die Erregerwicklungen durch Permanentmagnete ersetzt werden. Bei größeren Maschinen (ca. über 1 kW) sind zusätzlich Wendepolwicklungen vorhanden, die hier jedoch vernachlässigt werden.

In der Abbildung 4 sind die Komponenten des Rotors gut ersichtlich. Im Allgemeinen wird der Rotor auch Anker oder als Läufer bezeichnet. Die Funktion des Rotors beteht dahin die elektromagnetische Energie durch Rotationen um die eigene Achse in mechanische Energie (und umgekehrt) zu wandlen. Hierzu ist der Rotor an einer Motorwelle befestigt, die die mechanische Energie überträgt. Das Kugellager am Ende der Motorwelle verringert dabei die Reibungsverluste bei der Energieübertragung. Um den Rotor in Bewegung zu bringen, ist das Zusammenwirken von Kommutator und Rotorwicklung wichtig. Die Rotorwicklung, auch Ankerwicklung bezeichnet, hat die Aufgabe ein magnetisches Feld, das Ankerfeld, zu erzeugen. Erst durch die Interaktion des Ankerfelds mit dem Erregerfeld wird ein Drehmoment auf den Rotor ausgeübt und setzt diesen in Bewegung. Die Blechwände, um die die Spulen gewickelt sind, bestehen aus isolierenden Blechen, um Wirbelströme in den Wicklungen zu reduzieren. Der Kommutator oder Stromwender hat die Funktion die Rotorwicklung getaktet mit Storm zu versorgen. Er besteht aus mehrenen voneinanderen getrennte Lamellen, die jeweils mit einem Strang der Rotorwicklung verbunden. Der Strom wird nun über am Strator angebrachten Kohlebürsten an die Kommutatorlamellen geleitet. Durch die Drehung der Lamellen unter den Bürsten wirkt der Kommutator als mechanischer Schalter und sorgt dafür, dass die Stromrichtung in den Rotorwicklungen die sich jeweils unter den Hauptpolen befinden gleich bleibt.

Fotografie eines Rotors ohne Gehäuse. Am vorderen Ende des Rotors befindet sich ein Lager,
gefolgt vom Kommutator. Dahinter sind die Wicklungen sichtbar, die durch das weiter hinten
liegende Blechpoaket des Rotors führen.

Abbildung 4: Foto eines Rotors. Zu erkennen sind hier die charakteristischen Bauelemente.

3 Magnetische Felder

Für die Lorentzkraft ist das magnetische Feld entscheidend, in dem sich der Leiter bewegt. Dieses Feld wird durch den Stator mit den Erregerwicklungen erzeugt und ist im Bereich des Rotors näherungsweise parallel und homogen.

Eine schematische Grafik, die den Querschnitt einer Gleichstrommaschine zeigt. In der ringförmigen
Anordnung sind die Magnetfelder durch Magnetfeldlinien eingezeichnet. Diese verlaufen
geschwungen vom N-Pol (oben) zum S-Pol (unten) innerhalb der Polschuhe. Dabei nutzen sie das
Volumen des Materials aus. An der Stelle, an der das Magnetfeld den Luftspalt zum Rotorzylinder
überwindet, verlaufen die Magnetfeldlinien auf dem kürzesten Weg gerade in den Rotorzylinder.
Innerhalb des Rotorzylinders nutzen die Magnetfeldlinien wieder das Volumen des Material
bestmöglich aus, bis sie auf der unteren Seite wieder den Luftspalt zum zweiten Polschuh auf der
kürzesten Strecke überwinden. Die Magnetfeldlinien schließen sich innderhalb des Ständerjochs, das
die Anordnung umschließt und fließen im Ständerjoch vom S-Pol um N-Pol zurück.

Abbildung 5: Erregerfeld einer Gleichstrommaschine. Schematische Darstellung in der Vorderansicht.

4 Berechnung des Drehmoments

In Modul 6 und Kapitel 1 ist bereits die Kraftwirkung auf einen stromdurchflossenen Leiter im Magnetfeld erklärt worden. Um das Drehmoment der Gleichstrommaschine zu berechnen, wird zuerst die induzierte Spannung ermittelt (siehe Modul 6). Dreht sich der Rotor einer erregten Gleichstrommaschine, wird in jeder Leiterschleife des Ankers eine Spannung induziert. Nach dem Induktionsgesetz (Gleichung ??) ist die Höhe der induzierten Spannung (Quellenspannung) \(U_\mathrm {q}\) vom magnetischen Fluss \(\varPhi \) und der zeitlichen Änderung, in diesem Fall der Drehzahl \(n\) bzw. der damit verküpften Kreisfrequenz \(\omega = 2\pi \cdot n\) abhängig. Werden hierzu noch die spezifischen geometrischen Gegebenheiten des Rotors in Form der Ankerkonstanten \(K\) multipiziert, so ergibt das Produkt aus diesen Kenngrößen die induzierte Spannung \(U_\mathrm {q}\) der Gleichstrommaschine (siehe Gleichung 2)

\begin {equation} U_\mathrm {q} = K \cdot \varPhi \cdot \omega \label {GlInduzierteSpannungGM} \end {equation}

Wenn sowohl die elektrischen als auch mechanischen Verluste vernachlässigt wird, kann die induzierte Spannung kann auch direkt über die sogenannte innere Leistung \(P_\mathrm {i}\) angegeben werden. Diese entspricht dann sowohl der elektrischen Leistung \(U_\mathrm {q}\cdot I_\mathrm {A}\), als auch der mechanischen Leistung \(P_\mathrm {mech}\), welche sich aus dem Produkt des inneren Drehmoments \(M_\mathrm {i}\) und der Winkelgeschwindigkeit \(\omega \) errechnet. \begin {equation} P_\mathrm {i} = U_\mathrm {q}\cdot I_\mathrm {A} = P_\mathrm {mech} = M_\mathrm {i}\cdot \omega \label {GlGMWirkungsgrad} \end {equation}

Wird diese Erkenntnis nun in Gleichung 2 eingesetzt, errechnet sich das inner Drehmoment \(M_\mathrm {i}\) aus dem Produkt der Ankerkonstante \(K\), den magnetischen Fluss \(\varPhi \) und dem Ankerstrom \(I_\mathrm {A}\) \begin {equation} M_\mathrm {i} = K \cdot \varPhi \cdot I_\mathrm {A} \label {GlMomentGM} \end {equation} Im Motorbetrieb ist das Drehmoment an der Welle der Maschine das innere Drehmoment \(M_\mathrm {i}\) abzüglich der Verluste \(M_\mathrm {V}\). Das Maschinenmoment kann auch durch den Wirkungsgrad \(\eta _1\) ausgedrückt werden. Dieser Wirkungsgrad vernachlässigt allerdings die elektrischen Verluste durch den Ankerwiderstand und der Erregung. \begin {equation} M = M_\mathrm {i} - M_\mathrm {V}\qquad \qquad M = \eta _1\cdot M_\mathrm {i}\label {GLMomentWirkungsgradGM} \end {equation}

  • Verlustmoment: \(M_\mathrm {V}\) [Nm]
  • Wirkungsgrad: \(\eta \) [1]

5 Fremderregte Gleichstrommaschine

Der Erregerkreis im Stator der Gleichstrommaschine und der Rotorkreis, der über den Kommutator mit Strom versorgt wird, sind prinzipiell unabhängig voneinander. Wenn beide Stromkreise von unterschiedlichen Spannungsquellen versorgt werden, wird die Maschine fremderregt genannt. Das Ersatzschaltbild ist in Abbildung 6 dargestellt.

Schaltbild einer fremderregten Gleichstrommaschine, bestehend aus zwei Teilen: Im Erregerkreis,
links, befindet sich ein Widerstand (RE) und eine Induktivität (LE), die über eine Spannungsquelle
(UE) verbunden sind. Im Ankerkreis, rechts, befindet sich ein Widerstand (RA) und ein mit
”GM”bezeichnetet Bauteil, das für eine Induktivität, als auch Spannungsquelle steht. Der
Widerstand (RA) und das Bauteil ”GMßind über eine Spanungsquelle (UA) verbunden.

Abbildung 6: Ersatzschaltbild einer fremderregten Gleichstrommaschine.

Der Erregerkreis besteht aus der Induktivität der Erregerwicklung \(L_\mathrm {E}\) und dem Kupferwiderstand \(R_\mathrm {E}\) der Spule. Im Ankerkreis wird die Wicklung als Kreis mit angedeuteten Schleifringen dargestellt, da sie einerseits eine Induktivität, als auch eine Spannungsquelle darstellt. Auch der Anker hat einen ohmschen Widerstand \(R_\mathrm {A}\).

Der Maschenumlauf im Rotorkreis ergibt: \begin {equation} U_\mathrm {A} = U_\mathrm {q} + I_\mathrm {A}\cdot R_\mathrm {A} \end {equation}

Durch Einsetzen von Gleichung 2 und 4 ergibt sich die Drehzahl/Drehmoment- und Ankerstromkennlinie für die fremderregte Gleichstrommaschine: \begin {equation} n = \frac {U_\mathrm {A}}{2\pi K\cdot \varPhi } - \frac {R_\mathrm {A}\cdot M_\mathrm {i}}{2\pi (K\cdot \varPhi )^2}\label {GlfremderregteGM1} \end {equation}

Beispiel 2: Fremderregte Gleichstrommaschine

Eine fremderregte Gleichstrommaschine mit der Ankerkonstante \(K=\frac {1}{2\pi }\) hat bei der Spannung \(U_\mathrm {A}=400\,\text {V}\) eine Leerlaufdrehzahl von \(n=1200\,\frac {1}{\text {min}}\). Der Ankerwiderstand beträgt \(R_\mathrm {A}=2,3\,\Omega \).

  • Wie groß ist der Erregerfluss \(\varPhi \)?

    Im Leerlauf ist das innere Moment \(M_\mathrm {i}\) gleich Null. Gleichung 7 vereinfacht sich daher zu: \begin {align*} n&=\frac {U_\mathrm {A}}{2\pi K\cdot \varPhi }\\ \varPhi &=\frac {U_\mathrm {A}}{2\pi K\cdot n} = \frac {400\,\text {V}}{\frac {2\pi }{2\pi }\cdot 1200 \,\frac {1}{\text {min}}\cdot \frac {1}{60\,\frac {\text {s}}{\text {min}}}} = 20\,\text {Vs} \end {align*}

  • Wie schnell dreht die Maschine bei einem inneren Drehmoment von \(M_\mathrm {i}=10\,\text {Nm}\)? \begin {align*} n &= \frac {U_\mathrm {A}}{2\pi K\cdot \varPhi } - \frac {R_\mathrm {A}\cdot M_\mathrm {i}}{2\pi (K\cdot \varPhi )^2}\\ &= \frac {400\,\text {V}}{\frac {2\pi }{2\pi }\cdot 20\,\text {Vs}} - \frac {2,3\,\Omega \cdot 10\,\text {Nm}}{2\pi (\frac {1}{2\pi }\cdot 20\,\text {Vs})^2}\\ &= 20\,\frac {1}{\text {s}} - 0,362 \,\frac {1}{\text {s}} = 19,638\,\frac {1}{\text {s}} = 1178,3\,\frac {1}{\text {min}} \end {align*}
  • Wie groß ist der Ankerstrom? \begin {align*} I_\mathrm {A} &= \frac {M_\mathrm {i}}{K\cdot \varPhi } = \frac {10\,\text {Nm}}{\,\frac {1}{2\pi }\cdot 20\,\text {Vs}\,} = 3,61\,\text {A} \end {align*}

6 Reihenschlussmaschine

Bei der Reihenschlussmaschine sind Erreger- und Rotorkreis in Reihe miteinander verbunden. Der Erregerstrom ist daher gleich dem Ankerstrom. Diese Art von Motor wird häufig in einfachen Elektrogeräten an Wechselspannung eingesetzt und wird daher auch Universalmotor genannt. Als Gleichstrommaschine wurde sie früher vor allem in Traktionsantrieben zum Beispiel von Straßenbahnen eingesetzt. Heutzutage sind diese allerdings wegen des besseren Wirkungsgrades durch Drehstromantriebe mit Umrichter ersetzt.

Schaltbild einer Reihenschlussmaschine. Der Schaltkreis besteht aus in Reihe geschalteten
Bauelementen: einem Widerstand (RE), einer Induktivität (LE), einem mit ”GM”bezeichneten
Bauelement, das für eine Induktivität, als auch Spannungsquelle steht und einem Widerstand (RA).
Die Bauteile sind über eine Stromquelle (U) miteinander verbunden.

Abbildung 7: Ersatzschaltbild einer Reihenschlussmaschine.
  • Auch für Wechselspannung einsetzbar
  • hohes Anzugsmoment

Im Gegensatz zur fremderregten Gleichstrommaschine, deren Drehzahl-Drehmomentenkennlinie nach Gleichung 7 eine Gerade ist, verhält sich die Reihenschlussmaschine nichtlinear. Ohne Belastung ist die Drehzahl theoretisch unendlich, die Maschine wird also so stark beschleunigen, bis sie sich selbst durch die Fliehkraft zerstört. Die Maschine „geht durch“. Bei den Anwendungen als Traktionsantrieb kommt ein Leerlauf aber nie vor, das große Anlaufmoment ist hingegen gewünscht.

Grafik einer Funktion im Koordinatensystem. Die X-Achse zeigt das Drehmoment, die Y-Achse die
Drehzahl. Die Kurve der fremderregten Gleichstrommaschine ist eine Gerade, die mit steigendem
Drehmoment sinkt. Die Kurve der Reihenschlussmaschine hat eine abnehmende, konvex gekrümmte
Form. Mit steigendem Drehmoment sinkt die Drehzahl stärker.
Abbildung 8: Drehzahl-Drehmomentenkennlinien. Kennlinie einer fremderregten Gleichstrommaschine sowie einer Reihenschlussmaschine.
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