Gegeben ist das rechts dargestellte Übertragungsglied (Zweitor). Untersucht wird das Einschwingverhalten
der Spannung \(u_2\) am Ausgang bei Anschließen einer idealen Gleichspannungsquelle \(U_q\).
Die Schaltung ist vor dem Schaltzeitpunkt \(t=0\) im
stationären Zustand mit \(u_2(t<0) = 0\).
Stellen Sie die DGL für \(u_C\) für \(t \geq 0\) auf.
Bestimmen Sie die Funktion \(u_C(t)\) für \(t \geq 0\) inklusive
aller Konstanten.
Bestimmen Sie die Funktion \(u_2\) für \(t \geq 0\) aus der
Lösung b) für \(u_C(t)\). Vereinfachen Sie soweit wie
möglich.
Skizzieren Sie qualitativ die Zeitverläufe der Spannungen \(u_2\), \(u_{R_2}\) und \(u_C\) vom stationären Zustand
für \(t<0\) bis die dargestellten Größen eingeschwungen sind (\(t=5\tau \)). Kennzeichnen Sie Zeitkonstanten,
Anfangs- und Endwerte der Verläufe.
2 Einschaltverhalten (DC) eines verlustbehafteten Kondensators
Das Einschaltverhalten der dargestellten Schaltung soll untersucht werden.
Zum Zeitpunkt \(t = 0\) wird der Schalter umgelegt, so dass die Gleichspannung \(U_q\) an der Schaltung anliegt. Die
Kapazität ist vor dem Schaltzeitpunkt vollständig entladen.
Bestimmen Sie die Gleichung für die Spannung an der Kapazität \(u_C(t)\) für \(t \geq 0\).
Zeichnen Sie den zeitlichen Verlauf der Spannungen \(u_C(t)\) und \(u_{R1}(t)\) sowie des Stromes \(i_C(t)\). Kennzeichnen
Sie charakteristische Punkte.
Nach vollständigem Aufladen der Kapazität \(C\) auf \(U_{0}\) wird der Schalter wieder in Ausgangsposition
gebracht. Wie lange braucht die Kapazität \(C\), um auf \(10\,\%\) der Spannung \(U_{0}\) zu entladen?
Die Kapazität wird wie in c) entladen, allerdings mit offenem Schalter (Leerlauf). Wie lange
dauert der Entladevorgang (von \(U_0\) bis \(10\,\%\cdot U_0\))? Vergleichen Sie die Dauer mit der aus c).
a) ESB (\(t \geq 0\)): \(U_q\) an Schaltung: \(R_1\) in Serie mit Parallelschaltung aus \(R_2\) und \(C\).
Entladen von \(C\) über \(R_2\), wenn Schalter öffnet (Leerlauf) für \(t'\geq 0\) bis \(U_0 \cdot 10\,\%\). Lösung wie bei Aufgabe c) nur mit Entlade-Zeitkonstante \(\tau _2 = R_2 \cdot C\). Die Kapazität entlädt langsamer als in Aufgabe c) (\(\tau _2 > \tau \)), da \(R_2 > R_1||R_2\).
3 Schaltverhalten einer RL-Serienschaltung
Das Schaltverhalten, der in der linken Abbildung dargestellten Schaltung, soll untersucht werden. Der Verlauf der Spannung \(u_1(t)\) ist in der rechten Abbildung dargestellt.
Vor dem Zeitpunkt \(t=0\) war die Spannung \(u_1 = 0\), so dass zum Zeitpunkt \(t=0\) keine Energie in der Spule gespeichert ist.
Weiterhin gilt \(t_1 \gg 5\tau \).
Es soll der Aufladevorgang (\(0<t<t_1\)) betrachtet werden. Es gilt \(\tau = 1\,ms\) und \(R=100\,\Omega \). Wie groß ist die Induktivität \(L\)?
Es soll weiterhin der Aufladevorgang (\(0<t<t_1\)) betrachtet werden. Gegeben ist nun die Spannung \(U_0=1\,kV\).
Wie groß ist der Strom durch die Spule \(i_L\) zum Zeitpunkt \(t=3\tau \)?
Es wird weiterhin der Aufladevorgang betrachtet. Nun gilt jedoch: \(R = 5\,\Omega \), \(L=100\,mH\) und \(U_0=2,8\,kV\).
Nach welcher Zeit \(t_0\) ist der Einschwingvorgang abgeschlossen?
Wie groß sind der Spulenstrom \(i_L\) und die Spulenspannung \(u_L\) nach \(t=50\,ms\)?
Nun soll der Entladevorgang (\(t>t_1\)) betrachtet werden. Es gelten die Werte aus dem vorangehenden
Aufgabenteil. Wie groß sind Spulenstrom \(i_L\) und Spulenspannung \(u_L\) nach \(t=t_1 +50\,ms\)?
Zeichnen Sie die zeitlichen Verläufe der Spulenspannung \(u_L\), des Stromes \(i_L\), sowie der Spannung \(u_R\).
Kennzeichnen Sie die Zeitkonstante \(\tau \), sowie weitere charakteristische Punkte. Nehmen Sie an
\(t_1 = 120\,ms\).
Das Einschaltverhalten einer Serienschaltung aus ohmschem Widerstand \(R\) und Induktivität \(L=100\,mH\) soll untersucht werden. Zum Zeitpunkt \(t=0\) wird an die Serienschaltung eine Spannung \(u=U_0 = 35\,V\) angelegt. Für \(t\leq 0\) gilt \(u=0\).
Die Spulenspannung zum Zeitpunkt \(t_1=3\,ms\) ist bekannt und beträgt \(u_L(t_1)= 26\,V\). Bestimmen Sie die Zeitkonstante \(\tau \), den Widerstand \(R\), sowie die Spannung \(u_R(t=5\,ms)\).
Der Schalter in der rechts dargestellten Schaltung wird zum
Zeitpunkt \(t=0\) geschlossen.
\(R_1 = 1{,}2\,\text k \Omega \)
\(R_2 = 2\,\text k \Omega \)
\(C_1 = 1\,\mu \text F\)
\(R_3 = 500\,\Omega \)
\(U_q = 250\,\text {V}\)
Bestimmen Sie den zeitlichen Verlauf des Stromes \(i_3\) durch den
Widerstand \(R_3\) und zeichnen Sie diesen als Funktion von der Zeit
(Liniendiagramm) für \(-\tau <t<5\tau \).
Das Netzwerk sei zum Zeitpunkt \(-\tau \) in einem stationären Zustand.
Dabei ist \(\tau \) die Zeitkonstante des Netzwerks.
DGL
für \(\ecv {u_C}\) aufstellen und darüber mit \(\eci {i_3}=\frac {\ecv {u_C}}{R_3}\) den Strom \(\eci {i_3}\) bestimmen. \(R_1\) und \(R_2\) nach dem Schaltzeitpunkt (\(t>0\)) als Parallelschaltung \(R_{12}\) zusammenfassen.
Zum Zeitpunkt \(t=t_0\) wird in der gezeigten Schaltung die Wechselspannung \(u_1(t)\) an die Gesamtschaltung aus \(R_1\) in
Reihe zur Parallelschaltung aus \(R_2\) und \(C\) angelegt. Für \(t<t_0\) ist die Schaltung im stationären Zustand. Die
Quellenspannung ist gegeben durch \(u_1(t) = \hat {U}_1 \cdot \sin (\omega t)\).
Welcher Strom \(i_{L,e}(t)\) stellt sich im eingeschwungenen Zustand bei der Induktivität ein? Bestimmen Sie die Amplitude und den Nullphasenwinkel des Stromes.
Stellen Sie die DGL von \(i_L(t)\) für \(t \geq t_0\) auf. Welche Zeitkonstante ergibt sich für den flüchtigen Zustand?
Hinweis (DGL): \(\tau \cdot \frac {\mathrm {d}}{\mathrm {d}t}\, i_L + i_L = \text {störterm}\)
Wann muss geschalten werden, damit der flüchtige Zustand von \(i_L(t)\) minimal wird? Bei welchen
möglichen Schaltzeitpunkten wird dieser maximal? Geben Sie die Antwort mithilfe der
Phasenverschiebung \(\varphi \) zwischen \(u_1(t)\) und \(i_L(t)\) an.
Sei zum Schaltzeitpunkt \(t_0\) der eingeschwungene Zustand von \(i_{L,e}(t)\) bei seinem negativen Scheitelwert.
Die Zeitkonstante \(\tau \) beträgt eine Periodendauer \(T=\frac {2\pi }{\omega }\). Bestimmen Sie das Strommaximum während
des Einschwingvorgangs.